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SPD-Antrag fällt auf fruchtbaren Boden

Foto: Heike Engelhardt

Die Erinnerungsarbeit für ausgegrenzte, verfolgte und ermordete Sinti und Roma hat neuen Wind bekommen. Ich habe mich für Dialog, Jugendarbeit und einen Gedenkort Ummenwinkel ausgesprochen.

SPD-Antrag fällt auf fruchtbaren Boden

20. Juni 2021

Auf fruchtbaren Boden gefallen sind zwei Anträge der SPD-Fraktion im Ravensburger Gemeinderat. Im Februar 2019 hatte ich gefordert, in der städtischen Erinnerungskultur den Blick vermehrt auf die Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma im Ravensburger Ummenwinkel zu lenken und neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen. Im November plädierten wir für einen Runden Tisch und dafür, die zentrale Gedenkveranstaltung des Landtages im Jahr 2022 nach Ravensburg einzuladen. Die heutige Diskussion – pandemiebedingt im Video-Livestream – hat gezeigt, dass es viele Facetten zu berücksichtigen gilt. Dabei fällt der Zivilgesellschaft eine besondere Rolle zu. Auch heute noch fühlen sich Sinti und Roma in Ravensburg bedroht und nicht willkommen.

„Es ist an der Zeit, um Verzeihung zu bitten.“ So formulierte es der Erste Bürgermeister Simon Blümcke in der Diskussion. Zur Zeit des Nationalsozialismus hatte die Stadtverwaltung in vorauseilendem Gehorsam das so genannte „Zigeunerlager“ weit draußen vor den Toren der Stadt im Ummenwinkel eingerichtet und die Menschen schikaniert. Auch heute noch erleben die Bewohner dieses Stadtteil sich ausgegrenzt und nicht zur Stadtgesellschaft gehörend.
Die gemeinsame Veranstaltung der Gedenkinitiative Mahnmal Ravensburg und des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg mit der Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber und dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg kam genau zur richtigen Zeit. Es ist dringende Aufgabe, die Erinnerung an die Ausgrenzung und Verfolgung der Sinti und Roma in Baden-Württemberg und insbesondere in Ravensburg in der Vergangenheit und die Möglichkeiten einer gemeinsamen und gleichberechtigten Weiterentwicklung der Erinnerungskultur in der Zukunft zu diskutieren.
Auf dem virtuellen Podium nahmen Sabine Mücke (Leiterin Museum Humpis-Quartier, Ravensburg), Daniel Strauß (Vorstandsvorsitzender, Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg), Simon Blümcke (Erster Bürgermeister der Stadt Ravensburg), Heike Engelhardt (Preisträgerin Rahel-Straus-Preis 2019, SPD-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat Ravensburg), Maria Weithmann (GRÜNE-Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat Ravensburg), Magdalena Guttenberger (Gedenkinitiative Mahnmal Ravensburg e.V. und Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg) und Christine Stuhler-Seitel (1. Vorsitzende Gedenkinitiative Mahnmal Ravensburg e. V.) Platz. Das Gespräch und anschließende Publikumsfragen moderierte Dr. Tim Müller vom Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Baden-Württemberg.

Auf dem Youtube-Kanal von RomnoKher ist die Diskussion bereitgestellt: Verfolgung und Erinnerung in Ummenwinkel – Sinti und Roma in Ravensburg - YouTube

Verfolgung und Erinnerung in Ummenwinkel – Sinti und Roma in Ravensburg - YouTube